Jasmin von Mein gehäkeltes Herz hat diesen unglaublich tollen Artikel über Stockfotos und das Anlegen einer persönlichen Fotogalerie für euch geschrieben – es ist mir eine Ehre, ihn hier auf meinem Blog veröffentlichen zu dürfen.
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Ein individueller Fotostock
Jeder Blogger und Webseitenadmin kennt sie – diese Tage an denen man unbedingt schöne, ansprechende Fotos braucht, die möglichst universal einsetzbar sind. Ob für einen Beitrag, ein Buchcover oder eine Statusmeldung – schöne Bilder ziehen Aufmerksamkeit auf euren Content. Aber nicht immer ist das Licht ideal um Just-in-Time Fotos zu schießen, oder das Motiv, das gerade passen würde ist einfach nicht verfügbar (so wie Lebkuchen im Sommer).
In diesen Momenten habt ihr zwei Möglichkeiten- ihr könnt auf verschiedenste online Stockgalerien zurückgreifen – was Sinn macht, wenn ihr wirklich nichts passendes schießen könnt oder nicht die Ausrüstung dazu habt. Die andere Möglichkeit wäre, dass ihr eine eigene Galerie anlegt, die ihr individuell erstellen und nutzen könnt.
Stockgalerien gibt es wie Sand am Meer – for free oder for Pay, mit leichten Nutzungsbestimmungen und mit zum Teil sehr komplexen Bedingungen. Der Nutzen dieser Seiten ist klar: die Fotos sind hochprofessionell und super bearbeitet. Zudem ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Andererseits greifen auch viele Seiten auf diese Datenbanken zu- viele dieser Bilder finden sich auf zig verschiedenen Webseiten und auch wenn es gefühlt trölfzigmilliarden Blogs gibt, irgendwann kommt ein Leser, der dieses Bild kennt, dass ihr da nutzt. Zumindest bei mir als Bloggerin und Leserin hinterlässt das immer einen gemischten Eindruck- ich weiß natürlich, dass Stockfotos zum Handwerkszeug dazugehören, aber ich finde es schade, wenn ich bei Bloggerin XY, die ich immer wegen ihrer Fotos bewundert habe, solche Bilder finde. Ohne es böse zu meinen, fange ich mich an zu fragen, welche Fotos sie vielleicht noch nicht selbst gemacht hat.
Zeitgleich fügen sich selbstfotografierte Stockfotos perfekt in euer Webseitenkonzept ein. Ihr könnt eure Farbpalette anwenden und so über eure Bilder eine Marke mit Wiedererkennungswert schaffen.
Aus diesen Gedankengängen heraus habe ich begonnen meine Stockfotos selbst zu machen. Ich pflege eine inzwischen recht große Galerie, die ich immer wieder aktualisiere und erweitere, so habe ich genug Fotos um im Sommer bereits die ersten Adventsbeiträge zu planen (um die Lebkuchengeschichte nochmal aufzugreifen).
Wie ihr euch selbst eine individuelle Galerie anlegen könnt verrate ich euch in diesem Artikel.
Was sind Stockfotos überhaupt und wozu kann ich sie nutzen?
Das englische „stock“ bedeutet schlicht Lager- und das beschreibt das Wesen von Stockfotos tatsächlich am besten. Stockfotos werden auf Vorrat produziert und können für die verschiedensten Themen und Kunden verwendet werden. Anders als bei der klassischen Auftragsfotografie werden die Bilder nicht akut und themengebunden benutzt, sondern können auf mehrere Bereiche passen. Ein sehr klassisches Motiv ist ein minimalistischer Schreibtisch mit Laptop und Pflanze. So ein Bild hat Symbolkraft für Berichte zu Themen wie Arbeitszeitorganisation, Homeoffice oder Ordnung halten, aber auch „die 10 beliebtesten Laptopmodelle 2017“ können hiermit illustriert werden- und es wird jedes Mal passen.
Im Internet findet ihr gefühlte 100000 Stockfotogalerien und -Anbieter- ob Shutterstock, Pixabay oder Pexels, die Auswahl ist riesig und ebenso die Nutzungsbestimmungen und Preisspannen.
Doch wofür sollt ihr Stockfotos denn nun nutzen – lohnt es sich überhaupt sich die Mühe zu machen ein eigenes Fotoarchiv anzulegen? Die Antwort kann ich nur mit JA! beantworten. Es gibt immer wieder Momente, in denen sich solche neutralen Bilder als praktisch herausstellen- nicht nur um Beiträge damit zu illustrieren. Nutzt ihr Facebook oder Twitter? Dann wisst ihr ja, dass ihr dort ein Titelbild benötigt. Auch für Blogbanner oder Social Media Posts eignen sich diese Fotos hervorragend. Habt ihr euch überlegt auf eurem Blog Banner einzubinden- Stockfotos funktionieren perfekt hierfür.
Was muss in meinen persönlichen Fotostock?
Eines vorweg – einen umfassenden Stock anzulegen kostet Zeit. Um wirklich jede Jahresphase und jedes saisonale Event einzufangen braucht es wenigstens ein Jahr. Ihr bekommt aber einen individuellen und von eurem Stil geprägten Fotokatalog – ohne rechtliche Konsequenzen wegen falscher Quellangaben fürchten zu müssen.
Bevor ihr nun wild-drauf-los fotografiert macht es Sinn sich eine Liste anzulegen, was man alles an Motiven ablichten möchte. Da diese Liste stetig wächst ist es eine gute Idee, sie digital anzulegen und zu pflegen.
Macht euch Gedanken – was passt zu meinem Blog oder meiner Webseite. Für einen Bücherblog braucht ihr vermutlich eine andere Motivauswahl als für ein Foodblog. Gleichzeitig sollten eure Fotos nicht zu festgelegt auf ein Thema sein, denn Stockfotos werden üblicherweise genutzt, wenn es keine konkreten Bilder gibt um das Thema zu illustrieren (Zeitmanagement fällt mir hier als Paradethema ein).
Am besten beginnt ihr mit Sammelbegriffen, wie beispielsweise „Natur“, „Lebensmittel“ oder „Handarbeiten“- eben alles, was ihr in eurem Blog normalerweise zeigen würdet. Anschließend setzt ihr Unterpunkte wie etwa „Winter“, „Frühling“, „Sommer“ und „Herbst“. Unter diesen Begriffen sammelt ihr nun einzelne Motive. Die Liste druckt ihr aus und hängt sie an einen prominenten Platz in eurer Wohnung, damit ihr immer vor Augen habt, was ihr euch alles vorgenommen habt, denn manchmal vergisst man einfach, dass man ja auf Motivjagd ist.
Im nächsten Schritt beginnt die Arbeit – macht euch auf den Weg und fotografiert was ihr braucht, oder auch was ihr vielleicht mal brauchen könntet. Es gibt Motivdauerbrenner, die nahezu auf jedes Blog- und Webseitenthema passen – wie eine Tasse Kaffee oder Tee, Schreibutensilien, Pflanzen oder Technik. Es ist ratsam von diesen Allroundern Fotos zu machen, wann immer es gerade passt.
Am allerbesten fotografiert ihr ein Motiv auch mehrmals und aus verschiedenen Winkeln und Perspektiven, sowie in Kombinationen. Ein Strauß weißer Tulpen kann beispielsweise gut und gerne in 50 oder mehr verschiedenen Set-Ups vorkommen – weiße Tulpen sind zeitlos und passen einfach zu fast allem.
Es lohnt sich ein bisschen in Fotohintergründe und Props (wie Tellern, Tischdecken, Tassen, Schreibwaren aber auch Lebensmitteln usw.) zu investieren – denn so erhaltet ihr eine Vielzahl guter Kombinationsmöglichkeiten, die eure Bilder immer wieder anders wirken lassen.
Tipp: Je besser ihr euch mit eurer Kamera auskennt und je mehr Fotoerfahrung ihr habt, desto leichter fällt es euch Fotos zu machen, die ihr auch in zwei Jahren noch ansprechend findet. Einen Stock anzulegen, dessen Bilder ihr schon nach einem halben Jahr nicht mehr nutzen wollt, ist nicht sehr effektiv. Aber auch, wenn ihr richtig gute Fotos macht, solltet ihr regelmäßig Bilder austauschen und aktualisieren.
Wie finde ich die Bilder je wieder?
Zu Beginn ist die Anzahl eurer Bilder noch gering, aber trotzdem solltet ihr euch schon frühzeitig für eine Methode der Archivierung entscheiden. Ihr braucht ein System, unter dem ihr die Bilder ablegt und auch wiederfindet – auch wenn ihr mal mehr als 1000 Bilder haben solltet.
Ich habe gute Erfahrungen gemacht, alle in einen Ordner zu packen und die einzelnen Bilder mit verschiedenen Überbegriffen zu benennen. So könnt ihr euch zusätzliche Programme sparen und auch auf die hauseigene Suchfunktion eures PCs zurückgreifen. Hierbei ist aber wichtig, dass ihr aussagekräftige Titel nutzt.
Eine andere Methode wäre mehrere Ordner anzulegen und die Fotos nach Themen zu verteilen – so hat jedes Thema einen eigenen Ordner und ihr müsst nicht die ganze Galerie durchsuchen, wenn ihr nur nach „Laptop und Technik“ sucht. Einen Nachteil hat das ganze aber doch: Mischt ihr verschiedene Motivtypen, macht es Sinn, Duplikate der Bilder in mehreren Ordnern abzulegen. Das wiederrum benötigt zusätzlichen Speicherplatz.
Damit ihr nicht ein und das Selbe Foto zu oft veröffentlicht, könnt ihr einen Ordner anlegen indem ihr „verbrauchte“ Fotos ablegen könnt – so habt ihr sie weiterhin in eurer Galerie, geratet aber nicht in die Situation ein Foto in drei Wochen fünf Mal zu veröffentlichen.
Wichtig ist, dass ihr ein System der Bildablage findet, das euch leicht von der Hand geht und mit dem ihr gut arbeiten könnt.
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Auch wenn das Thema „Fotografie“ auf dem Chaospony-Blog (noch) nicht allzu viel Raum hat – so hoffe ich doch, dass euch der Artikel gefallen und einen Einblick in die Welt der Stockfotos gegeben hat. Solltet ihr die Absicht haben, ein Buch im Selbstverlag heraus zu bringen, dann solltet ihr schleunigst mit der Motivsammlung beginnen. Euer Buch braucht schließlich ein Cover und was wäre als Bildquelle da besser geeignet als ein Foto aus eurem eigenen Stock?
Jasmin ist übrigens auch auf Facebook und freut sich sicher über euren Besuch!
Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal herzlich bei Jasmin für den Artikel und das Zurverfügungstellen der Bilder!
Das Chaospony aka Sandra Lina bloggt nicht nur und schreibt das ein oder andere Büchlein, es ist auch noch das Verleger-Pony im Chaospony Verlag. Finden kann man es auf Konzerten, Buchmessen, Festivals oder in der Buchhandlung Zeilenmagie (die hinter der Theke mit den bunten Haaren).
14 Responses
Ein wirklich sehr schöner Eintrag! 🙂 Das Thema hat mir super gut gefallen!
Dankeschön! Ich habe mich auch sehr über den Beitrag gefreut und werde an dem Thema auch weiter dran bleiben. 🙂
Toller Beitrag! Ich bin gerade dabei, meinen Blog ein wenig zu professionalisieren. Da ist das eine prima Idee! Danke!
Ich bin auch ganz begeistert, da ich selbst tatsächlich auch erst durch Jasmins Beitrag auf die Idee gekommen bin, meine Bilder mal ordentlich zu sortieren und auch bestimmte Motive zu sammeln. 😉
Es sit toller Bericht. Danke dafür!
Das ist auf jeden Fall ein sehr guter Ansatz. Genau so eine Datenbank, wenn auch mit dem Schwerpunkt „Bulletjournal“ habe ich bereits. Jede Seite die ich jemals geschrieben, gemalt oder angelegt habe, existiert blanko zur Veröffentlichung. Allerdings nutze ich das Ganze nur für mich privat. Vielleicht eine Überlegung wert. 🙂 Danke dafür!
Toller Post 🙂 Ich versuche gerade auch eine eigene Galerie zu erstellen und da stellen sich mir soviele Fragen. Welche Kamera nutze ich als Anfängerin am besten? Zur Zeit mache ich alles mit Handy und bearbeite die Bilder dann. Welche Fotos sollte man in jedem Fall als eine Art „Standard-Reportoir“ haben? Momentan mache ich viele Bilder und weiß nicht so recht, welche erstmal wichtig für den Anfang sind.
liebe Grüße
Josy von http://www.dasfraeuleinwunder.de
Danke für deinen Kommentar! Welche Kamera ist eigentlich erstmal egal – Hauptsache, du kannst damit umgehen. 😉 Ich bin meistens faul und mache die Beitragsbilder mit dem Handy, die „große“ bleibt eher im Schrank. Überhaupt hat bei mir das Thema „Bilder“ bislang einen zu niedrigen Stellenwert, aber das ändert sich nun Stück für Stück. Die Motivwahl ergibt sich ja eigentlich durch die Ausrichtung des Blogs – und Standard-Motive (Tastatur, Kaffee, Kalender etc.) finden sich ohnehin quasi von selbst. 😉
Ich nutze meine Spiegelreflexkamera seit ich mit dem Bloggen begonnen habe- allerdings spricht rein gar nichts gegen das Handy- sofern man die Schwächen des Mediums kennt, kann man sehr gut damit umgehen.
Ich fotografiere privat auch sehr sehr gerne, von daher war der Schritt zur Spiegelreflex die logische Konsequenz (und ich habe sie bereits vor meiner Blogzeit gekauft).
Welche Fotos du haben solltest hängt ganz von deinen Blogthemen ab- Wenn ich mich bei dir umsehe, bloggst du über alles was dir Freude macht, Reisen und Wellness, aber auch Technik und Shopping kommen vor (korrigiere mich gerne, wenn ich das falsch einschätze)- in erster Linie leben Reiseberichte von aktuelln Bildern- da macht es fast keinen Sinn mit Stockfotos zu arbeiten, bei Technik oder Tipps und Tricks vor der Reise sieht das wieder anders aus- schreibst du über Technik ideen macht es sinn deinen Laptop (bei Tageslicht- handys mögen nämlich kein Kunstlicht, da geht viel Qualität in den Aufnahmen flöten) als Motiv in Szene zu setzen- von Oben als Flatlay oder von der Seite- Kaffeetassen, Notizbücher, Stifte usw. erlauben dir Variation.
Schau dir doch mal deine bisherigen Beiträge an- welche Bilder hast du da benutzt- und dann versuche diese in deine eigenen Motive zu übertragen.
Ich hoffe das hilft dir erstmal weiter. Wenn doch was ist, kannst du mich auch gerne direkt kontaktieren- wir haben ja schon per Facebook PN geschrieben.
Grüße
Jasmin von Mein gehäkeltes Herz
vielen dank 😊 bisher mache ich eigentlich alle Bilder mit meinem Handy und bin mir etwas unsicher, ob die Bilder gut aussehen. Ich versuche auch viel mit Farben zu machen und weiß manchmal nicht was zusammenpasst. Aber ich schreibe dich gerne mal an 😊
liebe Grüße
Josy von http://www.dasfraeuleinwunder.de
Super Beitrag, lieben Dank!! Hab mir gleich eine liste mit Ideen angelegt für verschiedene Themen, die ich fotografieren will. Danke für den schönen Beitrag. 🙂
Bitte gerne! Und Danke für den lieben Kommentar! 🙂
Gerade heute habe ich mir darüber Gedanken gemacht und schon einige Fotos auf „Vorrat“ geschossen. Dein Beitrag hat mich bestätigt. Liebe Grüße, Zorica
Perfektes Timing! 🙂 Danke für den netten Kommentar!