Autorin: Ashan Delon | Verlag: MAIN Verlag | Genre: Gay Mystic Fantasy | Setting: München | Band 1 einer Dilogie


Cover/Ausstattung

Das Cover ist überhaupt nicht mein Ding, aber es kommt ja schließlich auf den Inhalt an und nicht auf die Verpackung, ne? Ich habe es geschenkt bekommen, im Laden hätte ich es allerdings vermutlich eher nicht aus dem Regal gezogen.

Ich habe das Buch als Taschenbuch gelesen und muss sagen: puh. Es ist mit DIN A5 schon recht groß und es ist dick. Und schwer. Qualitativ top, da gibt es nichts zu meckern. Nur im Bett auf dem Rücken liegend ist es eher … unhandlich.

Die Fehleranzahl war mir ein bisschen zu hoch. Ich gehöre zu den Pedanten, die alle 50 Seiten mal einen akzeptieren, hier war es leider drüber. Dennoch in einem halbwegs vertretbaren Rahmen.

Mitternachtskrieger 1


Titel/Klappentext

Der Titel ist super gewählt, er passt perfekt.

Ich lese aus Prinzip keine Klappentexte. In diesem Fall bin ich da auch recht froh drüber, mir den Text erst hinterher angesehen zu haben, da er mir ehrlich gesagt zu viel verrät.

Hinweis: Wer Band 1 noch nicht gelesen hat, lässt unbedingt die Augen ganz weit weg vom Klappentext des zweiten Bandes! Das ist sonst der Mega-Spoiler schlechthin!


Mein Leseeindruck

Die Charaktere haben von Anfang an ein wunderbares Bild in meinem Kopf ergeben, da sie gut – aber nicht übertrieben – dargestellt werden. Archers Handlungen waren für mich am Anfang kurzfristig nicht ganz nachvollziehbar, aber je mehr man über seine Vergangenheit erfährt, desto besser versteht man, warum er was wie getan hat. Insgesamt spielt die Vergangenheit eine große Rolle und ist wunderbar eingewebt, zu keiner Zeit gibt es irgendeinen Info-Dump.

Die Perspektiven wechseln gelegentlich kapitelweise, was schöne Einblicke in die Denk- und Sichtweisen der anderen Seite gewährt. Ich konnte mich richtig in beide „einfühlen“.

Der Schreibstil hat mir an sich gut gefallen, allerdings waren mir an einigen Stellen dann doch etwas zu viele Wiederholungen. Nicht nur im Sinne von Wortwiederholungen, sondern vor allem inhaltlicher Art. Da ich das Buch mehr oder weniger am Stück gelesen habe, ist das natürlich umso mehr aufgefallen (ich bin da allerdings auch überdurchschnittlich pienzig). Die exorbitant häufige Nutzung des Worts „vernaschen“ konnte ich dagegen irgendwann einfach ignorieren.

Die Geschichte empfand ich nicht als sonderlich spannend – im Sinne von whooaaa, da passiert viel -, aber das musste sie auch gar nicht sein. Zu lesen, wie Archer um seine Liebe kämpft, war vollkommen ausreichend – und ja, am Anfang hatte ich Sorgen, dass es sich doch etwas ziehen könnte, allein aufgrund der Seitenzahl, aber es war zu keiner Zeit langweilig. Normalerweise sind Liebesgeschichten mit entsprechendem Herzschmerz nicht mein präferiertes Genre, aber diese hier mochte ich.

Das Genre ist mit „Gay Mystic Fantasy“ angegeben, ich habe es hier zusätzlich mit „Gay Romance“ verschlagwortet, weil ich es weder sehr „Mystic“, noch sehr „Fantasy“ fand. Okay, es geht um Vampire und Dämonen, was die Wörter durchaus rechtfertigt – aber gerade Archer kommt sehr menschlich rüber und der Fokus liegt eindeutig auf der Liebe.

Wo wir gerade beim Thema Liebe sind: Nicht nur die psychische, sondern auch die physische wird relativ detailliert beschrieben, allerdings immer in zur Story passenden Momenten und nicht auf Gedeih und Verderb, „damit halt nochmal gevögelt wird“. Explizite Szenen kommen zwar häufig vor, aber ich hatte nie den Eindruck, einen Porno zu lesen. Auf merkwürdige Umschreibungen oder Begriffe wurde verzichtet.


Fazit

Viel Liebe – also wirklich viel Liebe – und tolle, bildhafte Charaktere: Wer das mag, dem sei der Mitternachtskrieger ans Herz gelegt. Mir persönlich gefällt das Buch echt gut. 🙂

Zur Rezension von Band 2.


Darstellung der Vampire

Rein optisch haben wir mit Archer hier den klassischen Lederhosen-Vampir. Schwarze Lederhose mit schwarzem, langen Ledermantel. Mir persönlich gefällt das, da hab ich nix zu meckern. Allerdings ist Archer auch der einzige mit diesem Klamottenstil, seine Brüder laufen völlig „normal“ rum.

Tot oder lebendig?

Die Vampire machen durchaus einen lebendigen Eindruck. Sie heilen zwar sehr schnell, können aber an zu heftigen Verletzungen durchaus auch sterben. Und sie altern, allerdings sehr, sehr langsam. Blut brauchen sie alle paar Tage, umso mehr, wenn sie sich verausgaben.

Wo kommen sie her?

In der Welt des Mitternachtskriegers werden Vampire als solche geboren, sie verwandeln sich nicht zum Beispiel nach einem Biss – und es sind alles männliche Wesen. Findet ein Vampir eine der wenigen (menschlichen) Frauen mit bestimmten, seltenen Genen, kann er mit dieser für Nachwuchs sorgen. Trinkt ein Mensch Vampirblut, altert er übrigens auch wesentlich langsamer, sie müssen ihre große Liebe – wenn sie denn eine finden – also nicht allzu schnell wieder hergeben.

Fähigkeiten und Eigenschaften

Archer ist verliebt und das strahlt er auch aus. Das bedeutet, sein Angebeteter fällt in eine Art Trance – schläft er, wacht er nicht auf und ist er wach, gibt es kein Halten mehr und er bespringt Archer förmlich. Mit dieser (meist) praktischen Eigenschaft können die Vampire auch das Kurzzeitgedächtnis der Menschen löschen oder sie so manipulieren, dass es gar nicht auffällt, wenn ein Vampir neben ihnen steht. Außerdem sehen sie in absoluter Finsternis, können sich lautlos bewegen und sind so schnell, dass sie sich quasi für das menschliche Auge unbemerkt fortbewegen können. Mal eben in den vierten Stock auf einen Balkon springen ist auch kein Problem – nur vom Sonnenlicht sollten sie sich fernhalten. Sie zerfallen zwar nicht direkt zu  Staub, aber es gibt doch relativ fix Verbrennungen.


Achtung, jetzt kommt ein übler Spoiler!

Und wo kommen sie genau her?

Ursprünglich waren es einmal Engel. Sie sind sogar noch in der Lage, kurzfristig in diese ursprüngliche Gestalt (und auch in das Reich) zurückzukehren.

No responses yet

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert