Autor*in: Tracy Wolff | Genre: Romantasy | Band 1 einer Reihe | Hörbuch auf Spotify | Setting: Internat in Alaska


Cover/Ausstattung

Das Cover ist nett. Ich sehe keinen Zusammenhang zur Geschichte (okay, Blut für Vampir – yeay), aber es ist zielgruppengerecht. Das Schlichte gefällt mir.

Zur Fehlerquote, Buchsatz oder Illustrationen kann ich nichts sagen, da ich es nicht gelesen, sondern gehört habe. Es ist in meinem Spotify-Account aufgetaucht und auf diese Weise bin ich zu einer der seltenen Gelegenheiten gekommen, mal wieder ein Hörbuch zu hören – das ist normalerweise nicht so mein Ding. Die Sprecherin hat aber einen tollen Job abgeliefert! Als gegen Ende allerdings dann die Perspektive und damit auch der Sprecher gewechselt wurde, habe ich es abgebrochen. Die Art zu lesen war mir viel zu gehetzt und da es mich ohnehin nicht interessiert hat, wie es ausgeht, war das dann der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Crave von Tracy Wolff auf Spotify


Titel/Klappentext

Der Titel ist okay. Also zumindest „Crave“. Wer genau nach wem/was „cravet“ ist mir zwar nicht klar, aber das passt schon. „Liebe mich, wenn du dich traust“ finde ich persönlich eher peinlich, passt aber durchaus zum Genre.

Den Klappentext habe ich bis heute nicht gelesen. Ich vermute, ich habe nicht viel verpasst.


Mein Leseeindruck

Es war wie ein Unfall. Nicht schön, aber wegsehen/-hören ging irgendwie auch nicht. Zumindest nicht bis zum Sprecherwechsel gegen Ende, das war dann für mich der endgültige Abbruchgrund.

Die Kapitelüberschriften sind zum Fremdschämen (mit entsprechendem Alkoholpegel vielleicht witzig), es wird ständig wortwörtlich darauf herumgeritten, dass die liebe Grace ganz sicher keine einfältige Protagonistin aus einem klischeeüberladenen Yound Adult-Roman wäre und Jaxon (oder „Tschääcksn“, wenn man nach dem Hörbuch geht) ist hauptsächlich sehr hübsch. Außerdem geht es um Pop-Tarts.

Ich möchte gar nicht wirklich auf die Story eingehen, denn davon gibt es ohnehin nicht viel. Der Text besteht hauptsächlich aus Graces Naivität, Schwärmerei für Jaxon (mit seinen „absurd hohen Wangenknochen“ und dem „markanten Kinn“ und den Onyxaugen …) und Werbung. Ja, Werbung. Für Netflix, Serien, Bands, Essen, andere Bücher. Pop-Tarts zum Beispiel. Und ja, die Werbung hat funktioniert, beim nächsten Einkauf sind welche im Wagen gelandet. Hoffentlich hat Tracy Wolff wenigstens Geld dafür bekommen – geschmeckt haben die Dinger jedenfalls nicht.
Aber zurück zum Thema: Wenn Grace nicht gerade friert, wird sie verletzt und liegt zur Genesung in ihrem Zimmer. Man erfährt mehr über die Farbe ihrer Bettwäsche (sie ist übrigens pink) als über ihre Unterrichtsfächer, denn obwohl die Story an einem Internat spielt, lernt sie dort erstaunlich wenig.

Ich könnte jetzt noch mit dem toxischen Verhalten anfangen, das als ach-so-romantisch dargestellt wird (in Jugendbüchern/Romantasy habe ich da ein echtes Problem mit) oder mit den Charakteren, die wenig Tiefgang besitzen oder schlicht überflüssig sind. Oder ich kann es auch einfach lassen und lese stattdessen ein wirklich gutes Buch.

Allem Gemecker zum Trotz gibt es allerdings auch Pluspunkte: Der Schreibstil ist locker und es ließ sich entspannt zuhören. Und ich habe kein Geld ausgegeben, da Crave in meinem Spotify-Abo enthalten war.


Fazit

Liest man es als Parodie, dann ist es eigentlich ganz witzig. Als solche würde ich es auch empfehlen. Sonst eher nicht.


Darstellung der Vampire

Geheimnisvoll, düster, bisschen unnahbar. Irgendwie so wird die Gang um Jaxon beschrieben. Ich erinnere mich an schwarze Kutten (kann ich mir auch eingebildet haben), ansonsten laufen sie aber relativ normal herum.

Tot oder lebendig?

Tot, untot, lebendig? Ich habe keine Ahnung. Man kann sie töten, das ist bekannt. Wie oft die Vampire Blut zu sich nehmen müssen, wird entweder nicht explizit erwähnt oder ich habe es überhört.

Wo kommen sie her?

Jaxon wurde als Vampir geboren, es können aber scheinbar auch Menschen in Vampire verwandelt werden. Möglicherweise erfährt man in den Folgebänden nähere Details.

Fähigkeiten und Eigenschaften

Jetzt kommt das einzig Interessante an dieser Story: Vampire können „wie jedes Säugetier“ Wasser zu sich nehmen. Sie können also ganz entspannt Tee trinken, aber nichts essen (zumindest nicht, ohne dass ihnen furchtbar schlecht wird). Diese Erklärung fand mein laienhaftes biologisches Verständnis sehr schlüssig und sie gefällt mir ausnehmend gut.

Jaxon kann tagsüber draußen herumlaufen. Das kann er allerdings nicht mehr, wenn er Menschenblut getrunken hat. Im Gegensatz zu Tierblut macht ihn das nämlich für einige Zeit lichtempfindlich.

In Crave gibt es auch endlich mal wieder Vampire ohne Spiegelbild. Fotos funktionieren aber, so dass sie sich mit Hilfe von Selfies stylen können. Interessant wäre jetzt, welchen Effekt eine Spiegelreflexkamera hat – allerdings bezweifle ich, dass sich die Autorin so weit mit der Vampirbio auseinandergesetzt hat.

Ein Vampirbiss kann heilen. Irgendwie können die die Wirkung auch variieren, aber das genaue Prozedere habe ich ehrlich gesagt verdrängt. Vermutlich können das mit der Heilung auch nur geborene Vampire.

Jaxon hat weitere Eigenschaften, ob es für die Vampire in Crave grundsätzlich gilt, ist unklar – ich vermute aber, es ist speziell nur sein Charakter betroffen. Er kann zum Beispiel die Erde zum Beben bringen, beherrscht Telekinese und so weiter. Im Rollenspiel würde man sagen, er ist vollkommen overpowered und somit eher uninteressant.

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