Eine frische, neue Seite ist etwas Wunderbares. Egal, ob es sich um ein Blatt Papier oder – wie in meinem Fall – um eine Webseite handelt. Nämlich diesen Blog hier. Man kann sich Stück für Stück vornehmen und gestalten. Ganz so, wie es einem gerade in den Sinn kommt. Divide & Conquer, diese Methode haben sie uns schon an der Uni beigebracht, ist dabei meistens die Waffe meiner Wahl. Eigentlich ist sie in fast allen Lebenslagen die Waffe meiner Wahl. Ja, in der Informatik kann man was fürs Leben lernen. 😉

Divide & Conquer - Teile und Herrsche

Teile und Herrsche!

Wem Divide & Conquer jetzt nix sagt: Es beschreibt den Ansatz, ein großes Problem in viele kleine Teil-Probleme zu zerlegen und diese nach und nach zu lösen* (wer’s genauer wissen möchte: Wikipedia-Link). Klingt simpel? Ist es auch. Man muss nur seinem inneren Schweinehund beibringen, diese Methode tatsächlich auch immer anzuwenden. Kennt ihr die Situation, dass ihr vor einem Berg Arbeit steht und gar nicht so recht wisst, wo ihr anfangen sollt? Nein? Dann seit ihr vermutlich ein Naturtalent, Glückwunsch! Alle anderen setzen sich jetzt mal gemütlich hin und hören gut zu.

Problem? Was für ein Problem?

Erstmal muss man ein „Problem“ als solches erkennen. Das klingt manchmal simpler als es ist. Bei einer Webseite ist es klar. Bei einer Gemüsesuppe auch. Aber beim Job? Oder dem Alltag, dem Leben, der Kindererziehung? Da ich ungerne warte, bis sich oben erwähntes „wie-soll-ich-nur-anfangen“-Gefühl einstellt (da es gerne mal schnell in ein „das-ist-zuviel-das-schaffe-ich-nicht“-Gefühl kippt), habe ich mir angewöhnt, in allen Lebenslagen erstmal automatisch zu prüfen, ob man das, was ich da gerade vorhabe, in kleinere Einheiten aufteilen könnte und sollte.

Bei dieser Webseite könnt ihr mich quasi live bei diesem Vorgang begleiten. 😉 Kleine Bereiche im Design werden nach und nach aufgehübscht oder größere Tutorials werden in mehrere Teile gepackt.

Problem erkannt, und jetzt?

Zerstückelt das Problem in kleine Teilbereiche. Ist ein Teilbereich immer noch zu groß, um ihn in überschaubarer Zeit abzuarbeiten, zerteilt ihn weiter. Dann schreibt ihr eure Teilbereiche auf. Sucht euch dafür etwas aus, das für euch am Besten funktioniert. Es spielt eigentlich keine Rolle ob ihr dafür Karteikarten oder Mindmaps verwendet, auch ein paar Online-Tools können hilfreich dafür sein. Jetzt bringt ihr eure Teilbereiche in eine sinnvolle Reihenfolge und arbeitet sie nacheinander ab. Das ist jetzt wichtig: arbeitet sie wirklich nacheinander ab. Habt ihr Karteikarten gewählt, könnt ihr sie zum Beispiel stapeln und euch immer nur mit der obersten beschäftigen, bis der Teilbereich fertig abgehandelt wurde. Dann ist erst die nächste dran. Solltet ihr bei einer Karte „hängen bleiben“ und nicht weiterkommen, dann kann das ein Zeichen dafür sein, dass euer Problem nicht genug zerstückelt wurde und der Brocken immer noch zu groß ist.

Was bringt mir das?

Ein weiteres Beispiel gefällig? Ich wende Divide & Conquer z.B. auch im Job an. Da ich selbständig bin und viele (sehr sehr viele) unterschiedliche Projekte habe, an denen ich zeitgleich arbeite, sieht das auf den ersten Blick wie ein unbezwingbarer Haufen aus. Um mich nicht zu verzetteln habe ich mir zum Ende letzten Jahres einen großen Ordner geschnappt, alle aktuellen und geplanten Projekte aufgeschrieben und diese dann in machbare Häppchen unterteilt. Da ich ein großer Fan von Papier bin, habe ich das Ganze dann auf 12 To-Do-Listen verteilt, so richtig schön zum Abhaken. Natürlich muss ein wenig Platz bleiben für „unvorhergesehenes“, aber das versteht sich wohl von selbst. Übrigens habe ich auf einer extra Liste auch die Projekte aufgeführt, von denen ich in diesem Jahr die Finger lassen muss, weil es zeitlich einfach nicht mehr passen würde – lässt man die einfach im Nebel liegen, bleiben sie als sprichwörtlicher Berg in den Gedanken. Stehen sie auf einem Zettel, kann man sie besser loslassen und im Hirn Platz für wesentliches schaffen. Aber ich schweife ab.

Also, wann immer euch jemand erzählt, er habe „einfach zu viele Baustellen“ – erzählt ihm von Divide & Conquer. Setzt euch zusammen hin und splittet den Berg auf. Fröhliches Herrschen!

Eigentlich wollte ich euch in diesem Artikel ja erzählen, wie es hier designtechnisch auf Chaospony.de weitergeht – oder weitergehen soll. Aber irgendwie bin ich wohl vom Weg abgekommen. Naja, egal. Der Name muss ja auch manchmal Programm sein. 😉
Welche Methoden wendet ihr an um euch/eure Blogs/eure Webseiten/euer Leben zu organisieren oder strukturieren? Ich lerne gerne dazu!

 

* Tatsächlich werden die Teilprobleme in der Informatik nicht sequentiell sondern rekursiv gelöst, aber das ist im realen Leben eher ähm…doof. Ich wollte es nur kurz richtig stellen. 😉

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